Mathematische Feldpostkarten

Auf der Suche nach mathematisch interessanter Literatur fand ich vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt einige Feldpostkarten mit mathematischen Inhalt. Die eine zeigt die bekannte Pythagoras-Figur, die andere ein Pentragramm. Die Formen sind aufdruckt zusammen mit einer kurzen Erklärung des Inhalts. Die Formen sind auch vorgestanzt, so dass man die Figuren aus dem Karton ausbrechen und nachlegen kann.

Feldpostkarte Pythagoras - Vorderseite
Feldpostkarte Pythagoras – Vorderseite
Feldpostkarte Pythagoras - Rückseite
Feldpostkarte Pythagoras – Rückseite

Zu welchem Zweck die Karten entwickelt und vertrieben wurden, darüber kann ich nur laienhaft mutmaßen. Meine persönliche Vermutung geht dahin, dass die Karten von Eltern oder auch Lehrern ihren mathematisch interessierte Söhnen bzw. Schülern an die Front zur Ablenkung und geistigen Erbauung zugeschickt wurden.

Neben Pythagoras (EE4) und Pentagramm (EE7) konnte eine weitere Figur „Das Kreuz“ (ohne Nummer) online recherchiert werden. Wie viele verschiedene Karten die Serie enthielt und welche Themen sonst noch behandelt wurden, kann nicht nachvollzogen werden.

Die Karten haben wohl eine Entwicklung hinsichtlich der Konzeption durchgemacht. Auf der Karte „Das Kreuz“ ist keine Nummerierung vorhanden. Auf der Karte „Das Pentagramm“ ist kein Vermerk „Nachdruck verboten“. Die Karten scheinen also nicht ganz erfolglos gewesen zu sein und man hat sich über Produktmanagement und Schutz des geistigen Eigentums zunehmend Gedanken gemacht.

Feldpostkarte Pentagramm - Vorderseite
Feldpostkarte Pentagramm – Vorderseite
Feldpostkarte Pentagramm - Rückseite
Feldpostkarte Pentagramm – Rückseite

Das Alter der Karten ist unbekannt und konnte nicht eindeutig recherchiert werden. Ansichtskartenhändler datieren die Karten auf die Zeit des Ersten Weltkrieges. Der Name des Vertriebs Randolph Voelkel, Alzey taucht aber auch in zwei Zeitungsanzeigen in der Zeitschrift Hakenkreuzbanner aus den Jahren 1938 und 1939 auf, einmal für „Entschuldungen für jedermann. Finanzierungen aller Art. „, zum anderen als Vermittler für einen in London geborenen Übersetzer aus dem Englischen. (Quelle: Mannheimer Stadtarchiv Marchivum).

Beide Karten wurden zwischenzeitlich dem Militärhistorischem Museum der Bundeswehr, Dresden, zur Archivierung und wissenschaftlichen Auswertung geschenkt.

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