Im Amt als Klassensprecher und beim Organiseren von Zeltlagern konnte ich nicht nur erste Führungserfahrungen sammeln, sondern es hat meine Blick dafür geschärft, dass es nicht allen Menschen so gut geht wie mir selbst. Sei es Begabung, Krankheit, familiäre Umstände oder finanzielle Sorgen – es gibt viele Gründe weshalb Menschen ihr Potential nicht entfalten können. Vielleicht bin auch deshalb später Lehrer geworden, um Kindern beiseite zu stehen auf ihrem Weg zu wachsen.
Der Blick auf die Ungerechtigkeiten der Welt und der Wunsch etwas dagegen zu tun, hat mich schliesslich zum Helferkreis Zolling für Asyl und Integration geführt.
Liebe geht durch den Magen und Sichtbarkeit bekommt man auf den Festen im Dorf. Daher bieten wir nun schon mehreren Jahren am Zollinger Adventsmarkt einen Stand mit internationalem Fingerfood. Der Stand „Von Börek bis Baklava“ am heurigen Bürgerfest ist leider buchstäblich ins Wasser gefallen. Dafür werden wir kommendes Jahr erstmalig ein gemeinsames Fastenbrechen organisieren.

Die Arbeit mit den Geflüchteten hat mir wieder einmal gezeigt, wieviele Menschen – Deutsche wie Nicht-Deutsche – in schwierigen soziökonomischen Verhältnissen leben müssen und wie hart es ist, sich daraus aus eigener Kraft herauszuarbeiten. Kein Mensch kann etwas dafür, wo ihn der Storch bei der Geburt abgesetzt hat. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen bekommen, etwas aus ihrem Leben machen zu können. Dazu braucht es Bildung, Wohnung und gutes Geld für gute Arbeit.