Zollinger Orts- und Heimatgeschichte

Glücklicherweise haben sich Josef Brückl (Zolling/Siechendorf), Dr. Georg Völkl (Palzing), Alfred Lohr (Oberappersdorf) und jüngst Isabella Hödl-Notter (Thann) intensiv in die Achive gegraben und Chroniken verfasst, sonst wüsste ich über die Geschichte meiner neuen Heimat recht wenig. Es ist bewegend sich die Menschen hinter den blossen Fakten vorzustellen. Wie sie dem sumpfigen Ampertal die Wiesen und den Wäldern auf den umliegenden Hügeln die Äcker abgerungen haben. Wie Kriege und Pest wiederkehrend das mühsam Geschaffene zerstört haben. Wie sich dennoch durch technische, wirtschaftliche und sozialen Neuerungen das Gemeinwesen fortlaufend weiter und insgesamt zu einem Besseren entwickelt hat. Oftmals waren es ganz konkrete Einzelpersonen, die Ideen vorangebracht haben, z.B. Johann Peter Roider, der vor über 200 Jahren das Schulwesen in Zolling aufgebaut hat.

Vielleicht war das ein oder andere früher besser, das meiste aber ganz sicher nicht. So obliegt es auch unserer Generation die Entwicklung weiter zu gestalten, ohne seine Herkunft und Wurzeln zu vergessen. Für Zolling z.B. wünsche ich mir, dass sich der dörfliche Charakter seiner Ortsteile erhält – mit richtigen Landwirten und echten Tieren – und dass frühere Hofstellen durch neue, moderne Nutzung erhalten bleiben.

Mir fehlt die Zeit für intensive Archivarbeit, doch möchte ich mit einem Straßen, Wege und Ortverzeichnis einen kleinen Beitrag zur Heimatforschung beitragen.

Ein weiteres Anliegen ist mir das Gedenken an die Schrecken des Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Thema beschäftigt mich seit meiner Kindheit, geweckt durch die eindrücklichen Schilderungen meiner Großeltern. Zolling wurde am 29.4.1945 durch die Amerikaner befreit. Das ist nun bald 80 Jahre her. Zeit für ein würdiges Erinnern.

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