Jeden Tag ein bisschen besser

In meinem Blog Hab den Mut, Profi zu sein! vom 17.9. 2009 äußerte ich den Wunsch, dass sich Lehrerinnen und Lehrer professionalisieren sollten und hierzu auch einigen Hinweisen gegeben. Angeregt durch einen Vortrag zur COACTIV-Studie möchte ich auf einen Punkt besonders eingehen, der im Berufsbild Lehrer meist nur eine untergeordnete Rolle spielt. Es ist dies der persönliche, innere Wunsch einer jeden Lehrkraft nach ständiger Verbesserung und Weiterentwicklung.

Es gibt Berufe, bei denen es beruflich und gesellschaftlich betrachtet selbstverständlicher Teil des Berufsbildes, seine eigenen Schwächen zu erkennen und an deren Behebung zu arbeiten, und sich kontinuierlich durch eigene Anstrengung und externe Unterstützung weiterentwickeln zu suchen. Hierzu gehören z.B. Sportler oder Musiker, aber auch andere Berufsgruppen. Von den Vertretern dieses Berufes, ob Profi oder Amateur, wird lebenslang eine stete Verbesserung des eigenen Könnens, als Minimum zumindest der Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit angestrebt.

Mein Eindruck, dass dies bei Lehrern nicht in gleichem Maße der Fall ist. Folgende Merkmale sind nicht Teil des Berufsbildes Lehrer:

  • regelmäßige Analyse individueller Stärken und Schwächen hinsichtlich fachlicher, pädagogischer, didaktischer oder methodischer Kompetenzen
  • darauf aufbauend Entwicklung eines individuellen Trainingsplanes
  • kontinuierliche Erfolgsmessung zur Sicherung des Erreichten und Feinjustieren des Trainingsplanes

Es lassen sich viele, zumeist äußere, durch das System Schule gegebene Gründe für diesen Sachverhalt nennen. Fakt bleibt, dass es so ist. Fakt bleibt auch, dass von außen wenig Hilfe zu erwarten ist. Bleibt nur eines: der Blick nach innen. Selbst wenn von außen große Anstrengungen unternommen würden, diesen Sachverhalt zu ändern, so würden diese doch nur fruchten, wenn sie auf die richtige innere Einstellung träfen. Dies bedeutet zu vorderst, dass sich die Lehrkräfte selbst, aus eigenem Antrieb und eigenen Willen heraus um diese stete Steigerung der persönlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten bemühen müssen. Daher wünsche ich mir, dass jeder Lehrer für sich selbst das Bedürfnis entwickelt, jeden Tag ein bisschen besser zu werden.

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1 Kommentar zu „Jeden Tag ein bisschen besser“

  1. Pingback: Warum Lehrer sich zuvorderst selbst aus dem Sumpf ziehen sollten « Stephan Griebel

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